Bericht über ein Gefecht bei Tsavo (Station der Ugandabahn), 1.9.-9.9.1914


Der Bericht schildert das erste Aufeinandertreffen deutscher Truppen mit den indischen Einheiten. Die Gefechte dauerten fast eine Woche und dies mag ein Indiz dafür sein, dass mit der Ankunft indischer Truppen Anfang September 1914 die Kämpfen an der Nordgrenze der Kolonie an Intensität zunahmen. Dennoch war der Zusammenstoß mit den britischen Truppen nicht das Resultat einer strategischen Planung, der Vorstoß der deutschen Truppen diente vor allem der Aufklärung.
Der Bericht ermöglicht einige Aufschlüsse über die Organisation der deutschen Truppen zu Beginn des Krieges. Die Truppen unter dem Kommando von Hauptmann Schulz bestanden aus Teilen der Freiwilligeneinheiten (Kompanie v. Prince und den „Aruscha-Reitern“), regulären Einheiten der Schutztruppe und Ruga-Ruga (afrikanischen Kriegern, für weitere Informationen siehe: hier). Sie ergaben eine eher zufällig zusammengewürfelte Truppe, in der die Befehlsstruktur nicht immer klar geregelt war. Die Ruga-Ruga operierten, und das ist schon ungewöhnlich, in fester Zuordnung zu den jeweiligen regulären Kompanien der Schutztruppe. Sie wurden, wie auch die Freiwilligeneinheiten, vor allem für die Aufklärung verwendet. Die Hauptlast der Kämpfe trugen die regulärem Feldkompanien der Schutztruppe. Wie schon anhand früherer Gefechtsberichte deutlich wurde, war die Einbindung dieser sehr verschiedenen bewaffneten Gruppen in die Struktur der Truppen Lettow-Vorbecks sehr unterschiedlich. Die von verschiedenen Historikern angegebenen Truppenstärken der Deutschen gehen in der Regel von einer Vorstellung europäischer Armeen aus. Die Gefechtsberichte aber zeigen sehr deutlich, dass dies kaum mit den Realitäten in Ostafrika übereinstimmt.



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Detachement Hauptmann Schulz
13. Feldkompagnie verstärkt durch eine 2 Offiziere 8 Mann starke Abteilung des Detachements Hauptmann v. Prince sowie 1 Maschinengewehr der 1. Feldkompagnie mit Bedienung.

Bericht

über das am 6. September 1914 an den Höhen westlich der Eisenbahn-Station Tsavo (Ugandabahn) stattgehabte Gefecht.

Führer: Hauptmann Schulz.
Gegner: erkannt, bezw. durch spätere Mitteilung des Stabsarztes Dr. Schumacher festgestellt: 2 Sudanesen-Kompagnien 1 Suaheli-Kompagnie, 1-2 Kompagnien indischer Truppen, 2 Maschinengewehre.
Expeditionsbefehl, Neu-Moschi, den, 30. 8. 1914, Herrn Hauptmann Schulz, Himo.
Sie haben mit der 13. Kompagnie den Verbleib des Gegners, mit dem Leutnant v. Oppen den Zusammenstoss hatte, festzustellen und nach Möglichkeit die Sprengung der Bahn auszuführen. Kommando der Nordtruppen, gez. Kraut, Hauptmann.

Truppeneinteilung.

Reiterabteilung des Oberstleutnants a. D. v. Bock mit 4 Aruscha-Reitern (Freiwilligen), Askari-Spitze unter 2 Offizieren (den in Rombo ansässigen Leutnants a. D. Leitgebel und Leutnant d. R. Ott)

Vorhut.

Zug Leutnant v. Oppen, zugeteilt Kriegsfreiwilliger Trautmann, Maschinengewehr 13. Kompagnie unter Vizefeldwebel Konrad, zugeteilt 3 Europäer der Kompagnie v. Prince, Zug Oberleutnant a. D. Gaehtgens, Maschinengewehr 1. Kompagnie unter Leutnant Koerbling, zugeteilt 3 Europäer der Kompagnie v. Prince.
Nach 200 m Abstand

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Haupttrupp.

Zug Vizefeldwebel Ziemann, Maschinengewehr 13. Kompagnie Sergeant Braun, zugeteilt 2 Europäer der Kompagnie, v. Prince
Maschinengewehr Stabsarzt Dr. Schaumacher. Vizefeldwebel Mann, zugeteilt 2 Europäer der Kompagnie v. Prince.
Nach 100 m Abstand Bagage unter Leutnant d. R. Schulte bezogen mit 3 Gruppen 3. Zuges 13. Kompagnie. Reihenfolge der Lasten: Medikamente. Munition, Europäerlasten, Verpflegungslasten.
Nachhut.
2 Gruppen 3. Zuges 13. Kompagnie unter Sanitäts-Sergeant Klawitter. Sämtliche Mannschaften der 13. und 1. Feldkompagnie mit Karabinern 98, die Europäer der Kompagnie v. Prince mit Gewehren 98 bewaffnet.

Bericht.

Gemäss vorstehendem Befehl marschierte ich mit der verstärkten Feldkompagnie in einer Gesamtstärke von 11 Offizieren, 10 Unteroffizieren, 150 Askari, 4 Maschinengewehre sowie 8 Europäern der Kompagnie v. Prince am 31.8. vom Himo-Lager zunächst nach Rombo ab und trat von hier aus in vorstehender Truppeneinteilung am 1. September d. Js. den Vormarsch nach dem Engare-Len 7 ca (früherem Gefechtsfeld des Leutnants v. Oppen) an.
Das während des Vormarsches auf die Station Tsavo am Tsavo-Fluss entlang berührte Gelände ist infolge seiner vielen vorgelagerten Hügel, kleineren und grösseren Gebirgszügen, sowie des zu beiden Seiten des Flusses dicht herantretenden Dornengebüsches wegen völlig unübersichtlich und kann einem sich verborgenhaltenden bezw. in diesem Gelände operierenden Gegner dauernd gute Gelegenheit bieten, eine auf dem Marsche befindlichen bezw. zur Ruhe übergegangene Truppe durch Ueberfälle gefährden.
Nach einem 5 stündigen, zunächst im Steppengelände führenden Marsch wurde am Engare-Len gelagert, und da die erkannten Spuren des Feindes nach östlicher Richtung, dem Tsavo-Fluss entlang, hinwiesen, am 2.9. der Weitermarsch und zwar am linken Ufer des Flusses angetreten. Um 3 Uhr nachm, wurde hart nördlich des Mogoini-Flusses Lager bezogen. Von der am 1. September nachmittags zur Kompagnie gestossenen Reiterabteilung des Oberstleutnants a. D. v. Bock mit 4 Aruscha-Freiwilligen wurde vom 2. September ab bei den Vormärschen die Aufklärung nach vorn und den Flanken übernommen. Es wurden wiederholt feindliche Massai-Späher beobachtet, die, wie sich auch später erwiesen hat

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den Feind von dem Vormarsch der Kompagnie auf Tsavo in Kenntnis gesetzt hatten. Der diesseitige Vormarsch konnte des schon vorerwähnten, dichten Busches wegen von jetzt ab nur sehr langsam und vorsichtig erfolgen.
Am 3. September wurde östlich des Loldureish-Flusscs Lager bezogen, nachdem unterwegs am rechten Tsavoufer eine kleinere feindliche Abteilung nach Verlust von 2 Farbigen zersprengt worden war. Am 4. September wurde 2 Uhr nachm, der Zug des Leutnants v. Oppen kurz vor dem in Aussicht genommen Lagerplatz am Tsavo von einer englischen Abteilung unter europäischer Führung aus allernächster Nähe vom rechten Tsavoufer aus durch eine Salve beschossen. Verluste sind nicht zu verzeichnen. Eine sofort vom Vortrupp über den Fluss angeordnete Verfolgung des Gegners verlief erfolglos. Am 5. September gegen 12.30 nachm, wurde die Vorhut wiederum aus dem Busch vom rechten Tsavoufer durch einen wohl 20—25 Gewehre starken Gegner beschossen. Auf meinen Befehl hin wurden sofort die beiden Züge der Vorhut (Leutnant v. Oppen, Oberleutnant a. D. Gaehtgens) dagegen entwickelt, der Fluss überschritten und der Gegner nach kurzem Feuergefecht nach westlicher Richtung zurückgedrängt. Verluste sind auf beiden Seiten nicht vorgekommen. Nach Wiedereintreffen der beiden Züge wurde am Tsavo Lager bezogen. Am Morgen des 6. September brach die Kompagnie von dem ca. 24 km westlich der Station Tsavo am linken Ufer des Flusses gelegenen Lager auf, überschritt den Fluss und marschierte auf dem rechten Flussufer weiter, um sich am heutigen Tage in den Besitz der Eisenbahn-Brücke an der Station Tsavo zu setzen. Eine Offiziers-Patrouille unter Leutnant a. D. von Knebel Doeberitz und Leutnant a. D. Leitgebel, sowie einige Ruga-Rugas war bereits in der Nacht vom 5. zum 6. September (Mondscheinnacht) aufgebrochen mit dem Befehl das Vorgelände aufzuklären, und speziell für die Kompagnie eine geeignete Einbruchsstelle zu der Brücke zu erkunden.
Unterwegs gegen 9 und 950 vorm, trafen die Meldungen des Leutnants v. Knebel-Doeberitz bei mir ein: (1. An Hauptmann Schulz. Genaue Lage von Tsavo konnte bisher nicht festgestellt werden. Die Bahn ist durch einen Rücken verdeckt, der etwa in 5 Stunden vom Lagerplatz aus zu erreichen ist. Liegt die Bahn nicht hinter dem erwähnten Rücken, so liegt sie bestimmt hinter dem von hier zu sehenden zweiten Rücken. Bis dahin wäre ca. 6Va bis 7 Stunden Marsch vom Lager aus. Ich kläre gegen die Bahn weiter auf. Dauernd Dornbusch, der allmählich lichter wird; Kompagnie könnte am Fluss lagern, da anscheinend Gelände besser. Vom Feinde nichts gesehen, ebenso keine Signale, gez. v. Knebel-Doeberitz

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2. An Haupfmann Schulz. Soeben Zug aus Tsavo Richtung Voi 7.30 vonn. abgegangen. Rauch deutlich gesehen, auch habe ich fahren hören. Schätze auf 6 ½ Stunden Marsch. Rauchwolken in Tsavo gesehen, wie die eines grossen Lagers. Lage von Tsavo genau bekannt. Ausser einer feindlichen Patrouille nichts vom Feind gesehen. Kläre weiter auf. gez. v. Knebel-Doeberitz.) — worauf ich den Stabsarzt Dr. Schumacher zu Leutnant v. Knebel sandte mit der Mitteilung, dass ich vor der Hand am rechten Tsavoufer weitermarschieren werde. Ich gestattete dem Stabsarzt, der mich schon unterwegs persönlich wiederholt um Betätigung seinerseits bei der Aufklärung gebeten hatte, bei der Patrouille v. Knebel-Doeberitz bis zu einem eventuellen Gelecht zu verbleiben.
Um 12.45 nachm. erhielt der Zug des Leutnants v. Oppen von einer steilen Höhe einige Schüsse. Da jedoch der Gegner seine Stellung sofort wieder räumte, wurde der Marsch des Zuge in geöffneter Ordnung weiter fortgesetzt, bis plötzlich die Spitzte aus dem dichten Husch heftiges Feuer erhielt. Zug Leutnant v. Oppen ging sofort mit der Spitze zusammen in Stellung und eröffnete das Feuer auf den etwa 2 Züge starken, mit modernen Enfield-Büchsen 1913 ausgerüsteten Gegner (indische Truppen). Zug Oberleutnant a. D. Gaethgens erhielt gleichfalls Befehl, den Zug v. Oppen rechts zu verlängern und das Feuer aufzunehmen.
Auch die den beiden Zügen beigegebenen Maschinengewehre Leutnant Koerbling und Vizefeldwebel Conrad wurden beordert, in das Gefecht mit einzugreifen, um gleich beim ersten Zusammenstoß die Feuerüberlegenheit zu erzwingen.
Maschinengewehr Conrad ging auf dem rechten Flügel des Zuges von Oppen in Stellung und bewirkte bei seiner Feuereröffnung für kurze Zeit ein Schweigen des feindlichen Feuers. Nach etwa ¾ ständigem heftigen Feuergefecht ging der Gegner aus seiner bisherigen Stellung zurück, um sich verstärkt, kurz darauf wieder zu neuem Vorgehen zu sammeln, ein Umstand, der jedoch durch das energische Feuer der beiden Züge verhindert wurde.
Das Maschinengewehr Leutnant Koerbling, welches bei seinem beabsichtigten Vorgehen plötzlich vom linken Tsavo-Ufer befeuert wurde, ging in Stellung und zwang den Gegner nach Verfeuern von etwa 150 Patronen zum Zurückgehen.
Kaum hatten die beiden vorderen Züge das Gefecht eröffnet, fielen auch von einer anderen Höhe einige Schüsse, worauf ich dem an der Spitze des Haupttrupps marschierenden Vizefddwebel Ziemann den Befehl gab mit dem 2. Zuge und 2 Gruppen des 3. Zuges (Feldwebel a. D. Bast) sich gegen diese Höhe nach rechts zu entwickeln, und den Gegner aus der von ihm besetzten

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Stellung zu werfen. Als der Zug einigermassen freies Schussfeld hatte, wurden die ersten unteren Felsklippen besetzt und auf 300 m langsames Feuer auf den Gegner eröffnet. Der Feind hatte sich ausgezeichnet in den Felsschluchten gedeckt, und war daher kaum erkennen. Nach und nach begann der Gegner die Stellung zu räumen. Durch die Klippen zeitweise gedeckt ging der kombinierte Zug Ziemann bis zur höchsten Stelle vor, die jetzt völlig vom Feinde geräumt war. Der Gegner, welcher sich nunmehr im dichten Dornenbusch zurückgezogen hatte, und nicht zu erkennen war, feuerte mit beachtenswerter Ausdauer auf die Schützen, des kombinierten Zuges Ziemann, wodurch ich mich veranlasst sah, das Maschinengewehr Koerbling nach der Höhe zu beordern, um den Dornenbusch endgültig vom Gegner zu säubern.
Das Maschinengewehr Braun, welches im Haupttrupp hinter Zug Ziemann folgend, ursprünglich beim Zuge Ziemann verbleiben sollte, hatte bei dem raschen Vorgehen im Busch den Anschluss mit dem Zuge Ziemann verloren und meldete sich beim Zuge des Leutnants v. Oppen. Hier erhielt Sergeant Braun den Befehl die Sicherung des linken Flügels nach dem Tsavo-FIuss hin zu übernehmen.
Kaum war das Maschinengewehr in seiner Stellung angekommen, den versuchte der Gegner sowohl auf dem rechten, wie kurz darauf auf dem linken Ufer des Tsavo einen Vorstoss zu machen, welcher durch ein sofortiges Feueraufnehmen des Maschinengewehrs Braun, sowie durch eine auf dem linken Tsavoufer befindliche stärkere Askari-Patrouille verhindert bezw. abgeschlagen wurde.
Während nun der kombinierte Zug Ziemann weiter gegen den Flügel des im Dornbusch liegenden Gegner focht, war auch gegen 2.30 nachm. Eröffnung befehlsgemäss das Maschinengewehr Koerbling eingetroffen. Es ging gleich in Stellung und beschoss auf 200 m den im Busch bisher unsichtbar gebliebenen Gegner, und brachte demselben erhebliche Verluste bei. Wie ich mich selbst, der ich neben dem Maschinengewehr hielt überzeugen konnte, fielen etwa 5 – 7 Inder ausserdem 1 Europäer.
Während dieses frontalen Feuergefechtes erhielten die Schützen sowie das Maschinengewehr Koerbling, letzteres gerade in dem befeuert Augenblick, als der Führer eine Ladehemmung durch Auswechseln des Schlosses beseitigen wollte, von rechts und rechts hinten wohlgezieltes Feuer, wodurch kurz hintereinander 3 Mann der Bedienung ausser Gefecht gesetzt wurden. Es wurden verwundet: Unteroffizier d. R. v. Hollwede, sowie 1 Ombascha und 1 Rugaruga der 1. Kompagnie. Ein Teil des Zuges Ziemann, sowie die beiden auf dem rechten Flügel liegenden Gruppen des 3. Zuges, nahmen sofort das Feuer gegen diesen neuen Gegner auf und brachten denselben etwa nach 20 Minuten zum Schweigen.

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Um 3.10 Nachm, ging bei dem Zuge Leutnant v. Oppen die Melddung der Patrouille v. Knebel-Docberitz durch, dass der Feind mit etwa 70 – 100 Askari den rechten Flügel zu umgehen beabsichtigt, aus welchem Grunde die Züge v. Oppen und Gaehtgens sowie die beiden Maschinengewehre Konrad und Braun etwas zurückgezogen wurden.
Kurze Zeit darauf ging eine 2te. Meldung vorgenannter Oliizierpatrouille mit einer genaueren Stärke-Meldung der Umgehungsabteihmg ein. (84 Mann und I Maschinengewehr).
Unter Berücksichtigung dieser Meldung, sowie auf Grund einer weiteren mündlichen Meldung des Leutnants v. Knebel, welche besagte, dass der Feind weitere Reserven aufgestellt habt und es den Anschein habe, dass Schützengräben ausgehoben seien, gab ich an den Führer der Bagage Leutnant Schulte sowie an die Führer der Züge und Maschinengewehre den Befehl zuit
Rückzuge bezw. zum allmähligen Abbauen aus der Stellung. Um 3.40 Nachm, wurde der Rückmarsch in vollster Ordnung angetreten.
Vorher sei noch erwähnt, dass der Rest des Zuges Feldwebel Bast sowie Maschinengewehr Vizefeldwebel Mann, welcher zui Bedeckung der Bagage befohlen waren, auf die erste Meldung des Leutnants v. Knebcl-Doeberitz hin in sehr richtiger Weist links des Tsavoflusscs in Stellung gegangen waren, um einen feindlichen Flankenstoss begegnen zu können. Es kam jedoch zu keiner Aktion, da inzwischen der Befehl zum Zurückgehen bereits an das Detachement erfolgt war. Die Sicherung der zurückgehenden Bagage erfolgte durch den Halbzug Bast und Maschinengewehr Mann bezw. durch der direkt zum Tsavo-Fluss herunter marschierenden Zug Vizefeldwebel Ziemann. Die Züge des Leutnants v. Oppen und Oberleutnant a. D Gaehtgens, sowie die Maschinengewehre Conrad und Braun folgten beim Rückmarsch als linke Seitendeckung zunächst durch der Busch. Erst nach Einbruch der Dunkelheit wurde der Marsch auf dem Wege am rechten Tsavoufer weiter fortgesetzt.
Vizefeldwebel Ziemann übergab bei seinem Eintreffen am Tsavo-Fluss (früherer Halteplatz der Bagage,) die ihm übergebene verwundete Maschinengewehr-Besatzung an den dort haltender Stabsarzt Dr. Schumacher, welcher die Sanitätsflagge bereits aufgezogen hatte. Eine stärkere Krankenbedeckung, welche der Vizefeldwebcl Ziemann hier zurücklassen wollte, lehnte Sfabsarzt Dr. Schumacher wiederholt ab. Er erbat sich noch einige Träger und befahl im übrigen dem Feldwebel mit allen Askaris sich dem zurückgehenden Detachement anzuschliessen, wobei er ausdrücklich betonte, dass er allein mit den Verwundeten in kurzer Zeit nachfolgen werde.

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Das Detachement war inzwischen, um einer eventuellen Umgehung des Feindes auszuweichen, bezw. um genügend Vorsprung zu gewinnen, aufgeschlossen, mit starker Vor- und Nachhut am rechten Tsavoufer entlang weitermarschiert und bezog am 7. 9. nachts in der Nähe der Kyulu-Berge Lager und marschierte sodann, nur einmal unterwegs durch eine berittene Somali-Abteilung, welche im Busch aufgestellt war, beschossen, nach der deutschen Grenze ab, woselbst es am 9. 9. (Rombo) eintraf. Hier fand die Kompagnie den Befehl vor, sich zwischen Marangu und der Grenze aufzustellen. Kurz nach der Ankunft im Lager erhielt ich durch den am Engare-Len stationierten Unteroffizier-Posten Lewin die Meldung, dass der Stabsarzt Dr. Schumacher auf dem Marsch von Engländern niedergeschossen worden ist. Der Kompagnie fielen im Gefecht bei Tsavo 6 Enfield-Büchsen, 1 Degen, 2 Pistolen, 225 Enfield-Patronen, 11 Mannlicher Schönauer-Patronen sowie 11 Revolver-und 25 Mauser-PistolenPatronen in die Hände. Die Verluste des Gegners waren sehr gross, nach Schätzung etwa 40 - 50, darunter der englische Capitän Oldfield, ein farbiger Offizier und einige Buren.
gez. Schulz,
Hauptmann.

(Quelle: Deutsch-Ostafrika. Kaiserliches Gouvernement. n.d. [1914]. Zusammenstellung der Berichte über die in den August, September, Oktober 1914 stattgefundenen Gefechte der Kaiserlichen Schutztruppe für Deutsch-Ostafrika. Morogoro: Regierungsdruckerei.)


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