In den ersten drei Monaten fielen 25 Deutsche bei den
Kämpfen an den Grenzen der Kolonie. 46 wurden verwundet. Unter den Toten waren
nur vier Offiziere, der Rest waren Unteroffiziere bzw. Reservisten und
Soldaten. 13 Offiziere wurden verwundet, ihnen standen 33 verwundete
Unteroffiziere bzw. Reservisten gegenüber. 9 Deutsche gerieten in
Gefangenschaft: davon waren 5 Offiziere und 4 Unteroffiziere, Reservisten und
Soldaten. Den höchsten Blutzoll zahlten demnach die Unteroffiziere und
Soldaten, dennoch waren die Verluste unter den Offizieren überdurchschnittlich
hoch. Ungewöhnlich hoch ist auch das Verhältnis der in Gefangenschaft Geratenen
zu den Gesamtverlusten. Von den 34 Totalverlusten (Tod oder
Gefangenschaft) waren fast ein Drittel
Gefangene
Schwer umkämpft waren vor allem der
Kilimanjaro aber auch die Region um den Nyassa-See. Zumindest lässt diese
Schlussfolgerung die einigermaßen gleichmäßige Verteilung der Verluste zu: 8 Deutsche
fielen im Süden der Kolonien. 20 bei den Kämpfen am Kilimanjaro, hier beklagten
die Deutschen auch 20 Verwundete. Im Süden hatten die Deutschen die meisten Verwundeten
bei den Gefechten bei Karonga am Malawi-See. Hier wurden drei Offiziere, drei
Unteroffiziere und ein Reservist verwundet. 3 Offiziere gerieten in
Gefangenschaft.
Bezeichnend ist, dass die Verlustliste keine afrikanischen Soldaten beeinhalten. Das hat nicht mit den Rangordnungen zu tun - immerhin werden auch Deutsche im Rang einfacher Soldaten verzeichnet -, sondern mit dem Umstand, dass die Schutztruppe eine koloniale Armee war. sie war durchsetzt von Hierarchien der Rassen sowie von der Annahme, dass die afrikanischen Soldaten Söldner waren. In den ersten Monaten sahen die Offiziere, die diese Berichte erstellten, den Krieg noch als einen Krieg zwischen Europäern, der von den europäischen Offizieren und Soldaten entschieden wird.
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