Der 1985 unter der
Regie von Sydney
Pollack gedrehte Film erzählt die teils wahre Geschichte der
Schriftstellerin Karen Christence von Blixen-Finecke, in Deutschlaand
besser bekannt als Karen
Blixen (Meryl
Streep). Sie sucht der Enge der bürgerlichen Gesellschaft in
Dänemark eine Heirat mit dem Plantagenbesitzer Bror
von Blixen-Finecke ( Klaus
Maria Brandauer ) zu entfliehen. Sie kommt in Ostafrika kurz vor
Ausbruch des Ersten Weltkrieges auf der Plantage ihres zukünftigen
Ehemannes an. Erste Schatten des Krieges erscheinen bereits auf der
Hochzeit als sie Lord Delamare fragt, wo Dänemark im Falle eines
Krieges stehen würde. Aber es ist zunächst nur ein kurzer Schatten,
der das gesellschaftliche Leben der Kolonialherren zunächst kaum
trübt. Für Tania erweist sich die britische Kolonie zunächst kaum
als ein Ort der Freiheit. Stattdessen ist sie mit der kolonialen
Männerwelt Britisch-Ostafrikas konfrontiert.
Ihre Ehe erweist sich
als eine Farce. Ihr Mann ist eher an Jagd nach Großwild und Frauen
interessiert als an der Leitung seiner Plantage. Er nutzt jede
Gelegenheit seine Freiheit zu suchen. Tania stürzt sich in die
Arbeit auf der Farm. Sie knüpft erste Kontakte mit der lokalen
Bevölkerung an. Für sie beginnt der lange und beschwerliche Weg der
Emanzipation, der Befreiung aus den starren Rollenbilder der
bürgerlichen Gesellschaft und auch kolonialen Gesellschaft.
Bei einem
Spaziergangt trifft Tania den Grosswildjäger Denys
Finch Hatton (den Earl of Winchilsea, gespielt von Robert
Redford: ), der sie vor einem Löwen rettet. Er wird in späteren
Jahren die große Liebe ihres Lebens werden.
Wenig später
erreichen Nachrichten vom Krieg in Europa die Kolonie. Lord
Delamare, das inoffiziellen Oberhaupt der weißen Community,
versammelt die Siedler um sich. Die teilweise schon bewaffneten
Siedler wollen Auskunft, ob es auch zum Krieg in Ostafrika kommt. Die
Haltung der Kolonialregierung ist anscheinend noch eine abwartende
und Delamare erklärt:“ We just have to stay and go as we must.“
Die Stimmung der Sielder aber ist für den Krieg. Ein Siedler
antwortet ihm: „ They want fight if we want fight.“ Ein Streit
provoziert die Frage, ob die Afrikaner in diesem Krieg auch kämpfen
sollen. Delaware warnt vor allem vor einer Bewaffnung der Massai: „Do
you want to have the job to collect the riffles from the Massai when
this is over.“ Auch die Beteiligung anderer Europäer steht zur
Disposition. Delamare erklärt Berkeley Cole, dem Freund von Denys :
„This is our war. You don't have to be engaged in it.“ Auch
Denys fragt seinen Freund Berkeley, der seine Somalis für den Krieg
rekrutieren will, was er mit diesem Krieg zu tun habe. Sein Freund
entgegnet ihm, um so schneller der Krieg vorbei sei, um so eher
könnten sie zum gewohnten Alltag übergehen. Denys aber bezweifelt,
dass eine Rückkehr zum Gewohnten nach dem Krieg möglich sei.
Währenddessen
kämpft Blixen weiter um ihre Ehe. Doch ihr Mann flieht ihre
Gegenwart und der Krieg ist für ihn eine willkommene Möglichkeit,
das Weite zu suchen.
Blixen aber lässt
sich nicht so ohne weiteres ausschließen und auf die Rolle der Frau
festlegen. Ein britischer Offizier besucht die Farm und übermittelt
ihr Nachrichten von ihrem Mann, der Verpflegung und Medikamente
braucht. Zudem fordert er sie auf, die Farm zu verlassen und in die
Stadt überzusiedeln, weil die Regierung um die Sicherheit angesichts
möglicher Unruhens seitens der afrikanischen Bevölkerung fürchtet.
Auf seinen Befehl: „ Women and children into town!“, antwortet
sie: „Is that one category or two?“ Anstelle Schutz in der Stadt
zu suchen, bricht sie alleine mit einer Karawane zum Lake Natron
auf, wo sie ihren Mann zu finden hofft. Sie verirrt sich aber. Wieder
rettet sie Denys, der wieder einmal aus dem Nichts auftaucht. Auch er
nimmt nun am Krieg teil. Er weist ihr den Weg und gibt ihr einen
Kompass.
Auf ihrem Weg kommt
es zu den altbekannten Gefahrensituationen europäischer Reisender in
Ostafrika: Eine Gruppe von Massai-Kriegern kreuzt ihren Weg; des
Nachts überfallen Löwen das Lager. Ihr Mann ist nicht begeistert
über ihre Ankunft. Sie stellt ihn zur Rede. Er eröffnet ihr, dass er
sie mag, aber eine Ehe nicht führen könne. Dennoch schlafen sie
miteinander. Doch diese Nacht bringt ihr, wie sich später
herausstellt, Syphilis. Der Arzt rät ihr nach Europa zurückzukehren.
Vor ihrer Abreise trifft sie Denys, der ihr mitteilt, der Krieg laufe
nicht gut.
Nach ihrer Rückkehr
ist der Krieg bald aus. In einer opulenten Szene wird die
Siegesparade in Nairobi nachgestellt. KAR-Soldaten und Siedler
marschieren an einer Menge von Europäern, Indern, Chinesen und
Afrikanern vorbei. Tania trifft auf Denys, der in wenig euphorischer
Stimmung ist. Britisch-Ostafrika habe sich verändert, sagt er etwas
angetrunken, und er mag diese Veränderung nicht. Der Rest des Films
ist der Beziehung zwischen Denys und Tania vor dem Hintergrund der
ostafrikanischen Landschaft gewidmet: Dinner beim Lagerfeuer unter
dem Sternenhimmel, Herumstreifen mit dem Gewehr und Löwen schießen,
etc. – mit was auch immer der kolonialisierte Europäer in
Ostafrika seine Zeit vertreiben mag.
Afrikaner bleiben im
Großen und Ganzen im Hintergrund dieser Liebes- und Emanzipationsgeschichte. Der
große Akteur des Films ist die Landschaft. Man sieht in der Tat
beinahe mehr Tiere als Menschen. Afrikaner, besonders die Massai,
werden als integraler Bestandteil dieser Landschaft dargestellt. Sie
verheißt Freiheit und auch die Massai sind Symbole einer
metaphysischen Freiheit. So erzählt Denys Tania über die Massai:
Wir dächten wir könnten die Massai zähmen, aber das sei eine
Illusion. Tania bemüht sich um ein freundschaftliches Verhältnis
mit ihren afrikanischen Nachbarn und Arbeitern. Missverständnisse
aber bleiben nicht aus. Der Film schildert den Krieg als rein
europäische Angelegenheit, zumindest bis zu Tanias Rückkehr aus
Dänemark. Erst dann zeigt der Film einige Soldaten der KAR.
Historischer Hintergrund:
Ähnlich wie in der
deutschen Kolonie war die britische Zivilverwaltung anfangs eher
skeptisch betreffs eines Kriegs in den Kolonien. Gouverneur Belfield
fürchtete wie sein deutscher Gegenüber Rebellionen der
afrikanischen Bevölkerung. Die KAR waren zu dieser Zeit im Norden
zur Niederschlagung einer Rebellion eingesetzt. Auch in
Britisch-Ostafrika war die koloniale Ordnung zu Kriegsbeginn
keineswegs durchgängig etabliert. Doch wie auf deutscher Seite
hatten die Militärs andere Pläne. In London fielen die Würfel für
den Krieg relativ schnell.
Anders als die Deutschen gedachten die Briten diesen Krieg als einen Krieg der
Europäer zu führen. Ihr Vertrauen in die Loyalität und
Einsatzbereitschaft der KAR war gering. Die Erinnerung an die
Meuterei
der KAR in Buganda war durchaus noch lebendig. In den Ruhestand
versetzte Offiziere der Kolonialarmee waren dennoch entschlossen, den
Strauß mit den Deutschen auf ostafrikanischem Boden auszufechten.
Den rasch formierten Freiwilligen-Einheiten gaben sie wohlklingende
Namen wie „Bowker’s Horse“, „Plateau South Africans“,
„Legion of Frontiersmen“, oder „Wessel’s Scouts“. Weitaus
weniger Sorgfalt widmeten sie ihrer militärischen Ausbildung und
Disziplin. Streitigkeiten aufgrund der Unterordnung der einst in
Offiziersrang stehenden Freiwilligen in die neu etablierte
militärische Hierarchie waren an der Tagesordnung. Militärischer
Drill und Waffenübungen waren dagegen eine Seltenheit. Die
Freiwilligen konnten nur mit Mühe zum Exerzieren gebracht werden,
vermerkte mit einiger Bitterkeit der britische Offizier Richard
Meinertzhagen.
Die Freiwilligeneinheiten wurden später in zwei Regimentern
zusammengefasst: in das „East Africa Regiment“ und die „East
African Mounted Rifles“. Sorgfältig achteten die europäischen
Freiwilligen auf eine Trennung von den afrikanischen Truppen der
Kolonie, den King’s African Rifles. Diese Freiwilligeneinheiten
sollten jedoch eine nur begrenzte Rolle im weiteren Kriegsgeschehen
spielen.
Wenn im Film die
Frage nach der Bewaffnung der Massai mit einem kategorischen Nein
beantwortet wurde, so gingen die Briten im Verlaufe des Krieges dazu
über genau dies zu tun.. Zwischen 1914 und 1916 hatten die Briten
vor allem Baganda und Massai für Überfälle auf die deutsche
Kolonie angeworben. Sie sollten Überfälle auf die deutsche Kolonie
ausführen. Als gegenleistung wurde ihnen freie Hand beim Raub von
Vieh zugesichert. Teilweise wurden die Krieger auch von den Briten
mit modernen Gewehren ausgerüstet. In den so genannten Nandi Scouts
dienten meist Nandi-Krieger und das einzige was sie von den
Massai-Kriegern unterschied war, dass sie teilweise Uniformen und
ihre Führer militärische Titel trugen. Doch auch sie waren im
Grunde nur Viehdiebe in britischen Diensten. Die Deutschen standen
den Briten darin Übrigen nicht nach. Im Gegenteil, sie nutzten
afrikanische Krieger, vor allem ruga-ruga, in weitaus größerem
Maßstab.
Delamares Warnung im
Film sollte dennoch viel Wahrheit enthalten. Mit dem Ende der
Kampfhandlungen und dem Abzug der Deutschen fiel es den Briten nicht
gerade leicht, den Massai die neue Situation nun verständlich zu
machen und die Überfälle auf Dörfer der Chagga am Kilimajaro zu
unterbinden.
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