Der Krieg im Film: Black and White in Colour (1976)

Dieser französische Film über den ersten Weltkrieg in Afrika ist mein absoluter Favorit für den besten Film zu diesem Thema. Er ist nicht nur eine überaus treffende Darstellung dieses größtenteils absurden  Krieges, sondern kolonialer Herrschaft im Allgemeinen. Was hier als Komödie daher kommt, war nur allzu sehr Realität: der versoffene Stationskommandant, der durch seinen afrikanischen  Diener mit Liebesdiensten afrikanischer Schönheiten manipuliert wird, die gescheiterten Kaufleute, die ihre Träume von Reichtum mit nationalistischen Gedöhns  begraben, der enthusiastische Anthropologe, der von einer Karriere im fernen Paris träumt und vor Langeweile stirbt, die zu Zyniker mutierten Missionare, die ihren Gott in Bekehrungsstatistiken gefunden haben. 

Die afrikanische Bevölkerung hat sich an die Anwesenheit der Europäer gewöhnt und ihren Frieden mit deren Theater des Kolonialismus gemacht. Befremdlich sind die Franzosen schon, und erst Recht die Deutschen, aber sie machen wenig Ärger.

Die Handlung spielt an der deutsch-französischen Grenze in Westafrika. Franzosen und Deutsche leben in einträglicher Nachbarschaft. Als Nachrichten vom Ausbruch des Krieges Monate verspätet die kleine französische Enklave erreichen, erwachen die kolonialen Helden aus ihrer Lethargie und ziehen in den Krieg.  Die friedlichen Dorfbewohner sollen nun zu Soldaten gemacht werden und für das französische Vaterland kämpfen.

Ich möchte hier nicht zu viel verraten, der Film ist absolut sehenswert. Nur soviel: Am ende gewinnen weder die Franzosen noch die Deutschen. Den Sieg davon tragen die Briten, verkörpert durch einen indischen Offizier.

Auf YouTube gibt es den Film in voller Länger mit englischen Untertiteln.

 

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